Donnerstag, 10. Dezember 2009

mislim da sam postala bosanski - ich glaube ich bin eine bosnisch geworden


Ich fuehl mich so bosnisch mittlerweile. Und ich will nicht glauben dass ich dieses Land in einem halben Jahr fuer eine unbestimmte Zeit verlassen werde.
Die Sprache, die Menschen, das Essen, die Schimpfwörter, die balkanische Art das Leben anzugehen. Der ewige Pessimismus und die Meckerei (leider passt das irgendwie zu mir) die Ammenmärchen darueber wie man von nassen Haaren fast stirbt und selbst krank wird wenn man sie trocknet und dann das Fenster aufmacht.

Während Bajram war ich in Zepce und Maglaj bei Freunden. Das sind zwei kleine Städte in der Mitte Bosniens. Zepce ist bosnisch-kroatisch, Maglaj bosnisch mit einer serbischen Minderheit. Ich hab so viel lokal gesprochen und so viel traditionelles Bajramessen (minus Fleisch) gegessen und natuerlich brav den Großmuettern und Muettern zu Bajram gratuliert.
Dieses Land löst in mir ein Gefuehl der Verbundenheit aus, dass ich so noch nie mit einem Land hatte und ich bin mir sehr sicher hier später mal fuer längere Zeit leben zu wollen.
Nichts ist schöner als ein Lächeln wenn die Leute merken dass eine Deutsche sich bemueht hat die bosnische Sprache zu lernen und man sich mit ihnen auf dieser unterhält . Oder wenn man lernt Turbofolk-Lieder in der Menge mitzusingen, die Songtexte machen uebrigens erst so richtig Sinn wenn die Promille schon sehr gestiegen sind.
"Ich habe Kopfschmerzen von gestern Nacht, oh Mist ich find keine Aspirin" "Oh, ich wache neben dir auf du sieht so schön aus ohne Schminke" "Meine kleine Kamera, morgen bist du Teil meiner Seks Kollektion" (von einer Frau gesungen)
usw.
Mittlerweile haben wir bereits einen großen Teil unserer IB-Deadlines hinter uns gebracht und wenn man daran denkt, dass diese letztes Jahr als unsere Second-years mit ihnen kämpften soweit weg erschieden wird einem schon sehr ängstlich zu Mute. Hej, nach den Winterferien haben wir Trialexams, und dann nach den Winterferien ist das letzte mal, dass ich ins UWC zurueckkehre. So anstrengend die Zeit hier auch ist und so unmöglich es wäre diese Intensität noch Jahre länger durchzuhalten umso wertvoller ist jedes Erlebnis hier.
Und mir wird langsam bewusst, das ich solche Erlebnisse in dieser selben Art nie wieder haben werde.


Samstag, 14. November 2009

Što se dogodilo?

Dieses Jahr ist wie eine emotionale Achterbahn fuer mich und so richtig weiß ich nicht was ich darueber denken soll.
Nachdem Wechsel in die andere Residence und der Ankunft 54 neuer Schueler, fuehlte ich mich erstmal wie auf einem fremden Planeten und ich glaube da bin ich immer noch nicht so wirklich angekommen.
Ich vermiss meine second-years wahnsinnig ( nach 3 Monaten ) und so viele first-years zu den ich irgendwie eine Verbindung aufbauen könnte gibt es nicht. Ein Teil der second-years mit denen ich was anfangen konnte sind in Musala (meiner alten residence) und die die man letztes Jahr nur bei einer Tasse Kaffee und Zigarette gesehen hatte, die sieht man dieses Jahr gar nicht mehr.

Anstelle dem kleinen, festen Feundeskreis in diesem Jahr hätte ich gerne wieder die ganze Palette an unterschiedlichen Leuten die man ueberall in Musala finden konnte. Die Leute mit denen man um 3Uhr morgens in der Kantine Kaffee machte und eine Rauchen ging, die paar Leute im study room, die die sowieso immer am Kochen waren, die Leute die auf dem ground floor toilet paper fights anfingen, die Leute bei Isteevan im Zimmer etc.
Jetzt gibt es irgendwie nur noch die Leute mit denen ich in Susac rumhänge und die leere Raucherecke.


Und dann gibt es so tolle Dinge, die passieren. Ich hab das erste mal den Mauerfall gefeiert und zwar in Mostar im Jugendzentrum. Wir haben eine wahnsinnig coole variety show organisiert. Jeden Dienstag gehen wir in die BluesBar. Eigentlich ist Dienstag worauf wir alle warten und es ist viel zu hart es in Worten zu beschreiben. In BluesBar triff man die coolsten Leute. Ex Miss Jugoslawien. Ein Typ der in Israel studiert hat. Die ehemals beste Blues Bands im Balkan. Irgendwie ist es ein Stueck Integration. Und Dienstag ist einfach der Tag an dem wir alle zusammen sind und man seine Sorgen vergessen kann.

Samstag, 8. August 2009







Jordanien und die kurze Pause vor der nächsten Depression


Nach 3 Wochen ging es mir immer noch wie am ersten Tag,
deswegen fieberte ich auch meiner Jordanienreise entgegen,

per Mitfahrgelegenheit ging es nach Prag, zu Radka meiner tschechischen Second-year, mit Krusovice und so allerhand Erinnerungen. Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bus weiter nach Istanbul und schließlich nach Syrien, und am 5. Tag meiner Reise war ich dann endlich in Amman, wo mich mein Couchsurfing-Host freundlich begrueßte.

Ich wär ohne sie vollkommen aufgeschmissen wie ich merkte, auf den Minibussen stand nicht wo sie hinfuhren, die Stadt war sozusagen in Circles aufgeteilt, es gab 3 verschiedene Sorten von Taxis, und wahrscheinlich hätten die mir die erste Woche jeden utopischen Preis nennen können ich hätte wohl keinen Verdacht geschöpft, und mit ihrer Hilfe wusste ich dann auch, wo ich mit langen Ärmeln und wo sogar schulterfrei herumlaufen konnte.
Ich liebte Jordanien von Anfang an,
der Verkehr war noch chaotischer als in Bosnien, man musste jetzt sogar auf die Straße rennen wenn die Autos auf einen zurasten, zum Glueck hatte ich schon Uebung, und Anschnallen musste man sich natuerlich auch nicht.

Downtown reihte sich ein Plagiatshop an dem andern, ja es gibt sogar Plagiate von Nivea-Sonnencreme, die mir einen heiden Sonnenbrand bescherte, und die Mujib-Mall hatte die lächerlichsten Versuche Orginale zu fälschen, Today Convict Stars, ja das sollten Chucks sein.


Nach ein paar Tagen kannte ich wohl die meisten Leute die man in Amman kennen musste, wir unterrichteten im palästinensischen Fluechtlingscamp English, und ich war ueberrascht wie brav die Kinder im Vergleich zu Romakindern waren.

Wir erklimmten Wadi Mujib, einen Fluss der zwischen zwei Canyons in einem Wasserfall endete, wo man so einige Felse gegen kleinere Wasserfälle hochfkletter musste, und kurzzeit gegen die Strömung schwimmte, ein Riesensspaß wenn man danach nicht mit zerschrammten Beinen ins tote Meer geht, man sagt wohl nicht umsonst, streu kein Salz in offene Wunden.

Jordanien war so vielfältig, moder Shopping Malls, mit Luxusgarant, Kinder die im Fluechtlingslager auf dem Boden schliefen, teils aufeinander, ohne ordentliche Dusche, die riesen Kuehe die bei 40C draußen am Haken vor sich herstanken, die Clubs, in denen die wenigen Frauen die kuerzesten Pants trugen die man in Amman kaufen konnte, die Frauen die mit Nikab bestenfalls ihre Augen zu sehen gaben.

Die arabische Kultur ist wohl die spannendste die ich je kennengelernt habe,
und ich wache auch jetzt noch jeden Morgen um 4 auf zum Weckruf der Moschee ;)

Sonntag, 31. Mai 2009



Goodbye, goodbye, adio now, I'll always love Mostar!

those were the words of the sweet fare-well song in our graduation ceremony.

Ich vermisse Englisch und Bosnisch.
Leipzig ist schwarz mit zum Wave-Gotik-Treffen, aber auch das kann mich nicht wirklich erfreuen. Eigentlich sollte ich ja die Ruhe und Faulenzereien genießen. Aber mir wird einfach nur schlecht. Schlecht davon nichts zu tun zu haben und in einer Wohnung mit einer anderen Personen und einer eher weniger gesprächigen Katze zu leben. Fernsehen ist sowieso doof.
Und dann gibt es da noch so Leute die man sowieso seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, und Leute die einem wirklich wichtig sind, sind noch als Weltenbummler beschäftigt.
Das alles wird noch mehr betraurigt by dem fact, dass ich schon angefangen habe das General Maths HL Revision Sheet durchzurechnen.

Die letzten Tage in Mostar waren von Trauer geprägt, und jedes Mal wenn die Tränen getrocknet waren, sagte der nächste goodbye, I will miss you, mehr als tausendmal haben wir uns gefragt "where is the good in goodbye" und das ganze klingt so melodramatisch, dass es fast amüsant erscheint, aber
anscheinend ist mein Herz wirklich so tief in diese Stadt mit all den Gesichtern gewachsen,
sodass ich im deutschen Supermarkt wie Tarzan erscheine, der gerade aus seinem Djungle freigelassen wurde.
Temperatursturz von 37 zu 15 Grad geben mir das Gefühl ich wäre in der Eiszeit angekommen, und ansonsten wirkt es ganz nach sheepworld-motto so als "Ohne dich ist alles doof".
Meine Hoffnung hofft, dass die UWCiM-leaving-depression bald nachlässt, bis dahin werde ich wohl melancholische Einträge vermeiden.
Adio now!

Mittwoch, 13. Mai 2009

Es ist vorbei -bei Junimond!


Ein Jahr ist vorbei. Es sind 30 Grad im Schatten und wir schwitzen uns durch die Endjahresexamen.
Jeder Tag wird ein wenig melancholischer und wenn man abends zusammensitzt verbieten wir uns gegenseitig über den traurigen Abschied zu reden.


Es sind sehr gemischte Gefühle.
Auf der einen Seite freue ich mich ein wenig auf meine Heimat, obwohl ich weiß, dass ich mich in den ersten Tagen fremd und nicht dazugehörig fühlen werde. Und dann gehen die Menschen, ohne dass man die Gewissheit hat sie jemals wiederzusehen mit denen man ein ganzes Jahr verbracht hat.

Dann kommen neue Menschen und wir schlüpfen in die Rolle der großen second-years und ein Jahr später sind wir dann am gehen.
Ich hab ein wenig Angst vor der Verantwortung, keinen älteren mehr zum fragen zu haben, all diese external deadlines, und die Entscheidung darüber, was ich tun werde in meinem Leben.

Abgesehen davon vergehen die Tage mit der Organisation der Einführungswoche für die first-years, dem Genuss von dem heißen Wetter, und den Versuch sein Gehirns fürs Lernen herunterzukühlen.